Am Samstag den 14.06.2025 hielt die AfD bei uns in Wettenberg (Launsbach) im Bürgerhaus spontan einen "Bürgerdialog" ab.
Innerhalb von zwei Tagen konnten wir insgesamt 60 bis 70 demokratische Wettenberger*Innen zwischen fünf und 85 Jahren auf die Straße bringen, um eine kleine friedliche Kundgebung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie zu veranstalten.
Da wir nicht einschätzen konnten, ob die AfD wirklich auch eine scheinbar angemeldete Kundgebung ab 16:30 Uhr durchführen wollte, haben wir uns bereit erklärt, kurzerhand für den selben Zeitraum eine "Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Populismus" anzumelden. Auch als die AfD kurze Zeit später bei Facebook lediglich zum Bürgerdialog ab 18:30 Uhr einlud, blieben wir bei unserem Aufruf.
Auf die Straße zum Bürgerhaus wurde mit Straßenkreide der erste Satz von Artikel 1 des Grundgesetzes und demokratische Slogans gemalt. Mitgebrachte Banner und Pride-Fahnen übten Kritik an den Positionen der AfD.
Edwin Borg, als Versammlungsleiter, begrüßte um 16:00 Uhr zunächst rund 35 Personen, die sich im Schatten der Bäume unterhalb des Bürgerhauses versammelten.
"Natürlich ist es das Recht jeder politischen Partei, zu Veranstaltungen einzuladen. Unser Protest richtet sich denn auch nicht gegen die Veranstaltung als solche, sondern gegen die Partei AfD insgesamt, ihr Wahlprogramm, ihre menschenverachtenden und hetzenden Parolen und Äußerungen bis ins Spitzenpersonal hinein. Nicht jeder Wähler und nicht jede Wählerin ist rechtsextremer Gesinnung, vielleicht auch nicht die vier Kreistagsabgeordneten. Aber Jede und Jeder kann zur Genüge wissen, dass diese Partei, wie es auch der Bundesverfassungsschutz kürzlich bestätigt hat, gesichert rechtsextrem ist. Dass diese Partei den Kontakt in rechtsextreme und gewaltbereite Milieus nicht nur nicht scheut, sondern aktiv betreibt."
Sabina Lohmann trug zwei politische Gedichte von Erich Kästner und Kurt Tucholsky vor, Thomas Bernsdorff trug einige Lieder auf der Gitarre und mit Edwin Borg gemeinsam das Lied "Willkommen in Deutschland" von den Toten Hosen vor, Corinna Vahrenkamp zeigte auf, wo unsere Wirtschaft und Gesellschaft sich ohne Migration hin entwickeln würden.
Borg zitierte im Laufe des Nachmittags mehrere Äußerungen von AfD-Politikern, bei denen er sich fragte, "ob ich mich nicht schon durch das Aussprechen strafbar machen werde!?" Er erläuterte zehn Argumente, welche die AfD in seinen Augen untragbar machten bzw. sie sogar weit außerhalb des demokratisch legitimen Spektrums stellten.
In Verbindung damit lud er dazu ein, die Gelegenheit des "sogenannten Bürgerdialogs" aktiv zu nutzen und die Politiker nach ihren Standpunkten und Lösungsvorschlägen zu den wirklich wichtigen Themen zu befragen: